Die Geburt rückt näher! Wenn du dich für eine Geburt in einem Krankenhaus oder Geburtshaus entschieden hast, brauchst du eine Kliniktasche. Darin solltest du alles finden, was du für die Stunden oder Tage, die du dort verbringen wirst, benötigst. Das kann von Kleidung über Hygieneartikel bis hin zu Wohlfühl-Accessoires reichen. Was genau alles in die Kliniktasche gehört, hängt zudem davon ab, ob du planst, ambulant zu entbinden, oder mehrere Tage auf Wöchnerinnenstation verbringen wirst.
Hier findest du unseren Ratgeber, welche Grundausstattung du für dich und dein Baby brauchst sowie eine übersichtliche Checkliste!
Der richtige Zeitpunkt zum Packen
Spätestens in den letzten Wochen vor der Geburt solltest du dich mit dem Packen der Kliniktasche auseinandersetzten. Mein Rat ist, dies so früh wie möglich zu tun, dir also am besten sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin schon mal Gedanken darüber zu machen, was dir persönlich wichtig ist. Alles, was noch im täglichen Gebrauch ist, kann dann noch schnell mit dazu gepackt werden.
Das Packen der Kliniktasche wird gerne hinausgezögert, da es eigentlich der letzte Schritt der Vorbereitungen auf das Baby darstellt. Es macht aber durchaus Sinn, da sich gegen Ende der Schwangerschaft euer Kleines doch früher ankündigen kann oder ihr aufgrund eines Notfalls früher in das Krankenhaus müsst. Wenn es losgeht, bist du selbst vermutlich ziemlich aufgeregt und vergisst darauf, das Nötigste einzupacken und dein Partner findet dann bestimmt nicht auf Anhieb die richtigen Dinge.
Erspart euch solche unnötigen Aufregungen und verstaut die gepackte Kliniktasche griffbereit, damit du sicher sein kannst, alles dabei zu haben.
Die richtige Größe der Kliniktasche
Die Größe der Kliniktasche hängt davon ab, wie lange du planst, dich im Kranken- oder Geburtshaus aufzuhalten. Eine geräumige Tasche für einen Wochenendausflug eignet sich als Geburtstasche für eine ambulante Geburt. Etwas größer sollte deine Kliniktasche sein, wenn du mehrere Tage außer Haus sein wirst. In diesem Fall nimmst du eine größere Sport- oder Reisetasche oder einen kleinen Koffer. Lege dir dein Gepäck bereit und schau, dass wirklich alles gut hinpasst, ohne unübersichtlich zu sein.
Beachtet beim Packen, dass selten große Schränke zur Verfügung stehen und damit große, sperrige Koffer wenig Sinn machen.
Je nachdem, wie groß die Kreißsäle in deinem ausgewählten Geburtsort sind, kann es Sinn machen, zwei Taschen zu packen: Eine, die du direkt im Kreissaal brauchst und eine zweite für die Tage auf der Wochenbettstation, die dann noch im Auto warten kann.
Die Kliniktasche für den Kreissaal
Für den Kreissaal solltest du die Dokumentenmappe, deine Kleidung und den Kulturbeutel gleich beim Ankommen auspacken und in Benutzung nehmen. Stelle jetzt schon Getränke, Snacks und Dinge für den Zeitvertreib in Reich- und Sichtweite.
Eine Mappe mit den wichtigsten Dokumenten
Die wichtigsten Dokumente, die ihr als werdende Mütter generell immer mit dabei haben solltet, sind der Mutter-Kind-Pass und eure Krankenversicherungskarte.
Die standesamtliche Meldung für die Geburtsurkunde eures Kindes könnt ihr häufig vor Ort in der Standesamt-Außenstelle im Krankenhaus machen. Für die Anmeldung benötigt ihr Kopien eurer Geburtsurkunden, von euren Personalausweisen und wenn ihr verheiratet seid, die Heiratsurkunde oder die Vaterschaftsanerkennung. Erkundigt euch nach den Gegebenheiten und legt die erforderlichen Dokumente in eine Mappe.
Bequeme Kleidung
Am Anfang der Geburt, besonders wenn man gerade erst ankommt, kann man durchaus noch eine Hose mit weitem Bund tragen. Nachher werden immer wieder Untersuchungen nötig sein, weshalb es Sinn macht, auf ein langes T-Shirt oder ein bequemes Nachthemd zurückzugreifen. Viele Kliniken bieten ein Geburtshemd an, das vorne gebunden werden kann, um das Kind nach der Geburt auf eure Brust legen zu können. Nimm außerdem schon ein Stillshirt oder ein Still-Nachthemd mit.
Gut eingetragene Pantoffeln sind angenehm, da in den letzten Wochen eure Füße aufgrund Wassereinlagerungen größer sein können. Achtet darauf, dass ihr sie nach der Geburt zuhause waschen oder desinfizieren könnt.
Ein Klassiker sind warme Socken, um bei der Geburt keine kalten Füße zu bekommen, die dich die Wehen schmerzhafter empfinden lassen. Bedenke dabei, dass es nicht die selbst gestrickten Socken eurer Oma sein müssen – nehmt lieber solche, die auch bei Bedarf entsorgt werden können.
Je nach Jahreszeit, aufgrund der Aufregung und der Hormone werdet ihr schnell frieren. Nehmt deshalb eine Strickjacke mit, die euch bei Bedarf warm hält und worin ihr euch gut aufgehoben fühlt.
Binden, Stilleinlagen und Einmalhöschen bekommst du während deiner Klinikzeit von dort. Handtücher gibt es im Kreissaal, diese sind aber meist nicht besonders groß. Bring also besser ein eigenes, flauschig rotes Handtuch für dein Baby, damit es die gleiche Farbwelt wie in deinem Bauch umgibt.
Kulturbeutel
Packe deinen Kulturbeutel mit dem Inhalt, der für dich dazugehört. Vergiss nicht, Hygieneartikel, einen Waschlappen, Lippenbalsam und bei langem Haar eine Spange oder ein Band zum Zusammenbinden mitzunehmen. Deo und besonders Parfum solltest du nur in wenigen Maßen einsetzen, da es wichtig für dein Baby ist, deinen Duft zu riechen. Ob und welche Schminksachen für dich in dieser Zeit dazugehören, ist Geschmackssache- nimm also das mit, was du hier für nötig hältst.
Essen und Getränke für Zwischendurch
Während deines Aufenthaltes wirst du mit Essen versorgt, wenn dir danach ist und du Lust auf Klinikessen verspürst. Unter der Geburt wirst du vermutlich wenig Hunger haben, packe deshalb gesunde Snacks ein, etwa kleine Riegel, eure Lieblingskekse, Müsli oder Bananen und eine große Trinkflasche oder sogar eine Thermoskanne mit eigenen Teebeuteln. Im Zweifelsfall nützt auch Kleingeld für den Snackautomaten.
Für den Zeitvertreib und eine angenehme Geburtsatmosphäre
Ein Buch, dein Handy, dein Laptop oder Tablet sowie passendes Ladekabel helfen beim Zeitvertreib, wenn die Geburt länger dauert. Während den Wehen ist daran nicht zu denken, allerdings wirst du bei einem Blasensprung oder eingeleiteten Geburt froh über etwas Zerstreuung sein!
In einem Tagebuch könnt ihr Listen, Notizen und Gedanken rund um das Geburtserlebnis und die ersten Eindrücke als Erinnerung festhalten.
Für eine entspannte Geburtsatmosphäre kannst du alles einpacken, was sich für dich angenehm anfühlt, aussieht und anhört. Also eine kleine Lautsprecherbox, ein Massageöl, einen Raumduft oder vielleicht sogar eine eigene Lampe, die für eine ruhige Lichtstimmung sorgt.
Die Kliniktasche für das Wochenbett
Für dich auf der Wöchnerinnenstation
Nimm für die Zeit im Wochenbett zusätzlich mehrere bequeme Hosen mit, wenn du im Krankenhaus spazieren gehen möchtest. Praktisch ist ein Morgenmantel, den man sich schnell überwerfen kann., sodass du schnell angezogen bist. Plane Oberteile mitzunehmen, die sich zum Stillen hochschieben, aufknöpfen oder über die Brust ziehen lassen. Für die Nacht eignen sich aufknöpfbare Nachthemden oder Schlafanzugoberteile, die nicht zu warm sein sollten, da die Zimmer wegen der Babys geheizt sind und du im Wochenbett häufiger schwitzen wirst.
Bequeme Still-BHs gehören ebenso auf die Packliste. Sie sollten zwei Nummern größer sein, da sich den Brustumfang beim Milcheinschuss erheblich vergrößert. Nimm Brustwarzenpflegesalbe und Stilleinlagen mit. Stilleinlagen aus Seide oder Wolle, da diese Naturtextilien ein Wundwerden vermeiden, sehr saugfähig, antibakteriell und angenehm zu tragen sind.
Nimm Handtücher für dich mit, vor allem ein großes Duschhandtuch, denn durch die Umstellung des Hormonhaushaltes schwitzt du mehr. Auch ein Haarföhn sollte mit dabei sein, denn Wöchnerinnen sind durch die Geburt besonders empfindlich und ihr Immunsystem geschwächt.
Für die ersten Tage nach der Geburt benötigst du große Binden für die Blutung. In den Kliniken werden Damenbinden gestellt, doch bieten sie für das Wochenbett oft zu wenig Saugkraft, weshalb du besser eigene Vlies- oder Flockenwindeln einpackst und dementsprechend auch genügend warme Unterhosen, die groß genug für Binden ist.
Praktische Helfer in dieser Phase sind noch ein Beutel für Schmutzwäsche, ein Stillkissen mit abnehmbarem und waschbarem Bezug sowie ein Bauchgurt, der dir in deiner geschwächten Körpermitte Halt gibt – nicht nur nach einem Kaiserschnitt.
Kuscheliges für dein Baby
Üblicherweise bekommt für dein Baby Kleidung in der Klinik, aber ihr dürft auch eure eigenen Sachen mitnehmen. Nehmt mehrere Bodys in der Größen 50 bis 56 mit, Wickeljäckchen, Strampler, eine dünne Mütze und Socken mit. Achtet einfach darauf, dass sie Kleidung im Krankenhaus nicht verloren gehen und ihr sie wieder mitnehmen könnt.
Eine Kuscheldecke ist nicht nur für euch angenehm, sondern auch für dein Baby, das leicht friert. Zum Stillen und Einwickeln solltest du mehrere Puck- und Spucktücher einpacken. Solltest du dich dazu entschieden haben, mit Stoffwindeln zu wickeln, nimm auch hier einige mit.
Packe auch für deinen Partner ein
Euer Partner wird dankbar sein, wenn ihr ihn beim Packen der Kliniktasche nicht vergesst. Es kann sein, dass er über mehrere Stunden zusammen mit euch wartet, je nachdem, wie lange eure Geburt dauert. Es lässt sich vorher kaum einschätzen, deshalb packt für ihn ebenso bequeme Kleidung wie T-Shirt, eine Jogginghose und Pantoffeln sowie eine Zahnbürste ein. Über eine kleine Brotzeit, Snacks und ein Getränk wird er sich ebenso freuen, denn in vielen Kliniken gilt die Komplettverpflegung nur für Mütter. So bleibt euer Partner kreislaufstabil und belastbar.
Für den Heimweg
Der Baby-Autositz sollte für den Heimweg bereits im Auto sein und auch richtig eingebaut sein. Probiere das unbedingt schon vorher aus, damit du bei der ersten Fahrt weißt, wo und wie man die Gurte einfädelt.
Für den Heimweg packst du am besten weite frische Kleidung für dich und dein Baby ein. Der Jahreszeit entsprechend soll die Baby-Kleidung nicht zu warm oder zu kalt sein. Dein Baby kann die Temperatur noch nicht regulieren, ziehe ihm deshalb mehrere Schichten an, um sicher zu gehen, dass es nicht friert. Eine Wärmflasche, ein warmes Kirschkernsäckchen oder eine warme Decke dürfen im Winter nicht fehlen.
Fazit
Prinzipiell ist es so, dass du für eine Geburt in der Klinik oder im Geburtshaus eigentlich nur zwei Dinge benötigst: deinen Mutter-Kind-Pass und deine Krankenversicherungskarte. Diese sind wirklich wichtig und müssen ständig mit dabei sein.
Alle anderen Dinge, die wir hier für dich aufgelistet haben, sorgen dafür, dass die einzelnen Geburtsphasen für dich entspannter verlaufen und du nicht darauf angewiesen bist, dass dein Partner eine Tasche packt oder auf Produkte angewiesen seid, die dir das Kranken- oder Geburtshaus stellt. Natürlich sind diese in dieser Hinsicht sehr gut vorbereitet, denn es könnte ja sein, dass sich euer Baby doch früher als geplant meldet oder ihr keine Möglichkeit mehr habt, eure eigene Kliniktasche zu holen.
Solltest du also etwas vergessen haben, ist das nicht weiter tragisch und kann immer noch später in die Klinik gebracht werden!
Autorin
Astrid, PR-Management und Mama in Karenz
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Hast du noch weitere Tipps, die in einer Kliniktasche nicht fehlen dürfen? Gibt es etwas, worauf du bei der Geburt nicht verzichten konntest oder war auch Unnötiges in deiner Kliniktasche? Schreib uns deine Erfahrung in die Kommentare.