Ein Baby lacht und greift sich mit dem Fäustchen in den Mund.

Der erste Zahn: Mit diesen Tipps hilfst du deinem Baby!

Unruhe, sabbern und rote Wangen kündigen es an: der erste Zahn kommt!

Wenn Zähne einschießen, stecken viele Babys ihre Fingerchen oder was griffbereit ist in den Mund, um die Stelle, unter der bald das Zähnchen hervorblitzt zu massieren und die mitunter schmerzhafte Empfindung zu reduzieren. Dabei ist nichts vor dem Mund sicher, ebenso wenig wie die Kleidung, die vollgesabbert wird.

Hier erfährst du, ab wann Babys zahnen, welche Anzeichen es außer Sabbern gibt und wie du deinem Baby beim ersten Zahn helfen kannst!

Ab wann zahnen Babys?

Die Zähne bilden sich nicht erst kurz vor dem Durchbrechen, sondern bereits während der Schwangerschaft. Etwa 40 Tage nach der Befruchtung der Eizelle beginnen Zahnknospen und Kiefer mit dem Wachstum, bis der erste Zahn irgendwann durchbricht und auf der Zahnleiste deines Babys zu sehen ist. Und auch bevor die ersten Zähnchen sichtbar sind, spürt dein Baby schon ihr Einschießen. Bis die ersten Zähne sichtbar sind, kann es aber noch etwas dauern.

Die ersten 20 Zähne, Milchzähne genannt, bleiben nur ein paar Jahre und fallen dann wieder aus. Wann der erste Milchzahn durchbricht, ist von Baby zu Baby unterschiedlich, ab dem 6 Monat beginnt im Schnitt das Zahnen und jeden Monat kommt dann ein neuer Zahn hinzu.

Die Reihenfolge ist allerdings fast immer dieselbe: zuerst brechen die beiden unteren mittleren Schneidezähne durch das Zahnfleisch, dann die oberen mittleren Schneidezähne. Erst dann kommen im zweiten Lebensjahr die Backenzähne.

Anzeichen, dass dein Baby zahnt

Dein Baby sabbert vermehrt, es steckt seine Fäustchen in den Mund und weint. Auch wenn manche Babys keine Probleme beim Zahnen haben, gibt es bei vielen dieselben Anzeichen: sie bearbeiten ihr Zahnfleisch, reiben ihr Ohr, sind immer wieder unruhig, wachen im Schlaf häufig auf oder haben weniger Appetit.

Baby liegt auf dem Rücken und greift sich mit den Gingern in den Mund.Während dem Zahnen produziert dein Baby verstärkt Speichel und es will vermehrt an allem saugen. Deshalb wird alles in den Mund gesteckt, um den Juckreiz zu mildern. Durch die vermehrte Speichelproduktion werden Keime in der Mundhöhle rascher ausgeschwemmt und das empfindliche Zahnfleisch vor Entzündungen geschützt. Außerdem stellt sich der Organismus deines Babys parallel zum Zahnen auf festere Nahrung ein. Deshalb solltest du dich darauf gefasst machen, dass wirklich alles angesabbert wird: die Finger deines Babys, seine Kleidung und auch du selbst. Besonders empfindlich sind die Halsfalten deines Babys. Der Speichel sammelt sich hier und es kann so leicht zu Rötungen und wunden Stellen kommen. Auch wenn du diesen Bereich reinigst – so richtig will es nicht klappen, da dein Baby meist den Kopf nur in der Bauchlage so streckt, dass du gut an die Halsfalten kommst, um sie zu säubern. Viel einfacher ist es, ein Spucklätzchen umzubinden. Das sorgt für einen trockenen Halsbereich und die Kleidung darunter wird auch nicht ständig nass. Achte dabei darauf, dass das Lätzchen wirklich gut abschließt, sodass kein Speichel darunter rinnen kann. Der Stoff sollte ebenso dicht gewebt oder zweilagig sein, damit die Kleidung darunter auch trocken bleibt. 

Selbst wenn dein Baby mehrere Nächte hintereinander durchgeschlafen hat, können Entwicklungsschübe und Zähne dafür sorgen, dass sich das schnell ändert. Wenn um den sechsten Monat dann die Zähne einschießen und durchbrechen, kann das sehr schmerzhaft sein – besonders in der Nacht, wenn Ablenkungen fehlen. Wenn die Schmerzen schlimm sind, wacht dein Baby nachts oft auf, ist unruhig oder kann sogar erhöhte Temperatur oder Fieber bekommen.

Sofern dein Baby es zulässt, kannst du einen Blick in seinen Mund werfen. Anzeichen für den ersten Zahn ist auch rotes, geschwollenes Zahnfleisch. Durch die gesteigerte Durchblutung und den Drang, den Juckreiz zu mildern und an allem zu beißen, kommt es hier zu Rötungen.

Zahnen erleichtern: Das hilft!

Falls dein Schatz zu den Babys gehört, die ohne Probleme und Schmerzen zahnt, wirst du dich eines Morgens über den ersten Zahn wundern, der wie über Nacht durchgebrochen ist. Leider wird bei vielen Babys der erste Zahn mit viel Unruhe, Reizbarkeit und Schmerzen begleitet. Das hilft, um deinem Baby das Zahnen zu erleichtern: 

Beißen

Da jetzt dein Baby gerne auf härteren Gegenständen kaut, sind Beißringe ideal. Beißringe erleichtern das Zahnen, lindern den Druckschmerz und sorgen für eine sanfte Massage des Zahnfleisches. Beißringe gibt es in vielen verschiedenen Formen und Materialien. Dabei sollte er handlich sein, damit dein Baby den Ring alleine halten kann und frei von Weichmachern, Bisphenol A oder anderen bedenklichen Materialien. Reinige den Beißring am Abend immer gründlich!

Eine traditionelle Methode, die das Zahnen erleichtern soll, ist die Veilchenwurzel. Dabei handelt es sich um die getrockneten Pflanzenteile der Iriswurzel, die die Zahnleiste massieren, wenn dein Baby darauf herumkaut. Gleichzeitig wirkt der austretende Saft lokal betäubend. Es können sich jedoch Bakterien darauf ansammeln, weshalb du sie immer vor jedem Gebrauch gründlich unter heißem Wasser abgespült musst.

Massage des Zahnfleisches

Da die Kieferkämme beim Zahnen stark jucken, hilft eine Zahnfleischmassage mit deinem sauberen Finger oder speziellen Fingerlingen. Du kannst den Kieferkamm mit kühlem Kamille- oder Salbeitee einreiben.

Auch härtere Nahrungsmittel auf denen dein Baby lutschen kann, eignen sich für eine Massage. Eine gekühlte und geschälte Karotte oder eine glatte Brotrinde helfen hier. Lasse dein Baby nie unbeaufsichtigt, damit es sich nicht daran verschlucken kann!

Kühlen

Weiche Waschlappen im kalten Wasser oder Kamillentee ein oder lege ihn in den Kühlschrank. Falte ihn klein zusammen und bleib dabei, wenn dein Baby darauf herumkaut.

Auch Beißspielzeug kann im Kühlschrank gekühlt werden und wirkt so angenehm schmerzlindernd. Lagere den Beißring nie im Tiefkühlfach, da er tiefgefroren an der Mundschleimhaut kleben und so zu Verletzungen auf der Zahnleiste führen kann. Beim Zahnen ist das Immunsystem deines Babys belastet, sodass eine zusätzliche Kältequelle die Widerstandsfähigkeit der Schleimhäute reduzieren kann.

Zuwendung und körperliche Nähe 

Während des Zahnens kann dein Baby eine Extraportion Zuwendung brauchen. Liebevolles Trösten, Auf-den-Arm-Nehmen und Kuscheln wirken dem größten Schmerz entgegen. Auch Ablenkung in Form eines Spazierganges oder eines Spieles helfen, die Schmerzen für einen Moment lang zu vergessen.

Mutter hält ihr Baby eingewickelt in einer Decke auf dem Arm und kuschelt.

Medikamente und Zahngels  

Wenn du merkst, dass dein Baby deutlich unter dem Zahnen leidet, solltest du deinen Kinderarzt um Rat bitten. Er kann dir einige Mittel empfehlen, die das Zahnen erleichtern. Dazu gehören etwa Zahnungsgels und Schmerzmittel. 

Zahnungsgels trägst du mit dem sauberen Finger auf die Zahnleiste auf. Allerdings muss dafür dein Baby den Mund erst aufmachen, sie enthalten oft Alkohol oder Zucker und durch seine lokale Betäubung verliert dein Baby das Gefühl im Mund, sodass du unmittelbares Essen danach vermeiden solltest. Der schmerzlindernde Effekt ist häufig nach kurzer Zeit wieder weg, denn durch die vermehrte Speichelbildung wird das Gel aus dem Mund gespült.  

Hast du das Gefühl, dass dein Baby während dem Zahnen überhaupt nicht zur Ruhe kommt, hilft ein Schmerzmittel abends zumindest zu einer guten Nacht.

Was hilft noch beim Zahnen?

Öle mit Nelke, römische Kamille und Lavendel sind schmerzstillend. Einige wenige Tropfen können auf die Wangen deines Babys gegeben werden, um sie zu massieren.

Bernsteinketten sind vielfach zur Unterstützung während dem Zahnen in Verwendung. Es gibt keine Studien, die hier eine heilende Wirkung belegen oder widerlegen würden. Eine Kette aus Bernsteinperlen ist allerdings – unabhängig davon, ob Eltern an deren schmerzlindernden Wirkung glauben oder nicht – gefährlich, weil sich dein Baby daran strangulieren und ersticken kann. Deshalb ist es wichtig, dass die Kette nicht zu eng am Hals anliegt und nicht zu lang ist. Die Perlen müssen einzeln verknotet sein, damit keine losen Perlen verschlickt werden können, falls die Kette reißt. Sie müssen abgerundet sein, da sie sonst zu Verletzungen im Mundraum führen. Der Verschluss sollte ebenso aus Bernstein sein oder ein Magnetverschluss, der sich bei leichtem Druck öffnet. Die Steine selbst sollten wirklich naturreine nicht hitzebeständige braune Steine sein und nicht aus Plastik.

Auch beim Zahnen helfen ganz einfach Zwiebelsocken. Durch die Reflexzonen der Fußsohlen können verschiedene Beschwerden, wie eben auch Schmerzen beim Zahnen, behandelt werden. Hierfür schneidest du einfach pro Fuß eine Zwiebel in grobe Stücke, schlägst sie in ein dünnes Baumwolltuch, sodass ein längliches Paket entsteht. Wärme das Päckchen auf, z.B. auf einem umgekehrten Pfannendeckel über kochendem Wasser. Lege die Kompresse auf die Fußsohle und ziehe die Socke darüber. Diese Auflage kann ruhig über Nacht wirken.

Fazit

Der erste Zahn kann für viele Babys und auch für die Eltern eine schwierige Zeit sein. Manchmal erkennst du erst im Nachhinein, warum dein Baby plötzlich an allem saugen will, extrem stark sabbert und eure Nächte von Weinen und Unruhe durchbrochen werden – der erste Zahn kündigt sich an! Natürlich willst du deinem Baby dabei helfen, um diese Zeit zu überstehen. Mit Beißring, Massagen, Kuscheln und Ablenkung seid ihr auch für die kommenden Zähne gerüstet!

Autorin

Astrid, Redaktion und Mama

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Welche Anzeichen gab es bei deinem Baby? Hat sich der erste Zahn auch lauthals angekündigt? Erzähle uns von deinen Erfahrungen, und was euch dabei geholfen hat! 

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