Für den Nachwuchs Kleidung zu kaufen, kann für Eltern oft zur Herausforderung werden. Kinder wachsen schnell wieder aus der Kleidung heraus, weshalb für viele der Preis ein wichtiges Kaufkriterium darstellt. Allerdings spielen gerade bei Kinderkleidung andere Aspekte eine weitaus wichtigere Rolle, denn die Haut von Säuglingen und Kleinkindern ist besonders empfindlich und nimmt schnell Stoffe auf, die damit in Berührung kommen.
Hier findest du die wichtigsten Kriterien für eine gewissenhafte Kaufentscheidung!
Kinderkleidung ohne Schadstoffe
Kinderkleidung hat direkten Kontakt mit der Haut deines Kindes. Da die Haut von Babys und Kleinkindern sehr empfindlich ist, kann es selbst nach mehrmaligem Waschen noch zu Hautirritationen kommen. Die Stoffe für Kinderkleidung dürfen deshalb keine Schadstoffe wie chemische Weichmacher oder gesundheitsgefährdende Farbstoffe enthalten. Hier gilt es, die Kleidung auf Zertifizierungen und Siegel zu untersuchen, um sicher zu sein, dass sie frei von Schadstoffen sind!
Wähle Kleidung daher aus natürlichen Materialien, die zertifiziert sind: das GOTS-Label und die weltweit gültige Zertifizierung OEKO-TEX Standard 100 sind Indizien dafür, dass die Kinderkleidung auf Schadstoffe geprüft ist und damit unbedenklich für Kinderhaut ist.
Anzeichen für Schadstoffe kann ein starker chemischer Geruch sein. Ebenso der Hinweis, dass ein Kleidungsstück separat gewaschen werden muss, da es sonst abfärbt, und Kleidung, die mit den Eigenschaften „antibakteriell" oder „geruchsfrei" beschrieben sind – denn diese sind häufig mit Bioziden behandelt, die allergische Reaktionen hervorrufen können.
Robuste und langlebige Materialien
Für einen guten Luft- und Wärmeaustausch eignen sich besonders Stoffe aus natürlichen und unbehandelten Fasern. Die verarbeiteten Stoffe wärmen oder regulieren die Wärme und unterstützen so die natürlichen Hautfunktionen. Das ideale Material für Kinderkleidung muss daher schadstofffrei sein, atmungsaktiv, leicht und weich. Bio-Baumwolle beispielsweise ist sehr saugfähig, weich und strapazierfähig, Wolle hält im Winter warm und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt deines Kindes.
Bei regen- und wetterfester Kleidung wie Regenmänteln oder Matschhosen ist es aber schwierig darauf zu achten, dass sie nicht aus Kunstfasern bestehen. Denn Outdoor-Bekleidung soll robust sein, aber gleichzeitig für einen optimalen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch sorgen. Deshalb kommen in sehr vielen Outdoor-Textilien Kunstfasern zum Einsatz. Das Innenfutter von Winterjacken besteht häufig aus Polyestermischung, da die Kunstfasern die Körperwärme gut halten. Jacken aus Polyester sind wiederum witterungsbeständig und schützen vor Regen und Wind. Sie werden zwar nicht direkt auf der Kinderhaut getragen, sind aber bedenklich für die Umwelt. Denn selbst bei PFC-freier Regenkleidung lösen sich aus diesen synthetischen Textilien beim Waschen Mikroplastikfasern, die ins Abwasser gelangen und biologisch nicht abbaubar sind. Um synthetische Fasern zu erkennen, hilft oft nur ein Blick auf das Etikett, das Polyester, Polyethylen und Elasthan anzeigt.
Komplett wasserdichte Naturmaterialien gibt es nicht, sodass hier Kompromisse eingegangen werden müssen. Immer mehr Hersteller setzen auf Naturfasern, die zuerst besonders eng gewebt und dann mit einer ökologischen Beschichtung, wie etwa aus Bienenwachs, imprägniert sind. Auf diese Weise bieten haben sie zwar nicht so eine hohe Wassersäule wie etwa klassische Regenkleidung, sind aber durch die winddichte und wasserabweisende Oberfläche für kurze Abenteuer in der Natur eine gute Alternative.
Alltagstauglichkeit
Kinder spielen und toben. Ob in der warmen Wohnung noch am Boden gekrabbelt wird oder schon im Freien in den Pfützen gehüpft wird: Kinderkleidung wird hohen Strapazen ausgesetzt! Aufgrund dieser hohen Belastung muss die Kleidung viel aushalten und sollte daher aus robusten Stoffen hergestellt sein, die ihre Form behalten. Sieh dir deshalb die Nähte der Kleidung an und setze auf und eine hohe Qualität der Verarbeitung.
Für Eltern ist noch eine Eigenschaft ganz wichtig: die Kleidung sollte pflegeleicht sein! Ob Reste vom Mittagessen oder Grasflecken, Kinderkleidung muss pflegeleicht sein und problemlos in der Waschmaschine auch bei hohen Temperaturen gewaschen werden, ohne dass sie sich verfärbt oder sich verformt. Dementsprechend solltest du bei Alltagskleidung für dein Kind auf empfindliche Materialien wie Seide oder Materialmix verzichten.
Die richtige Passform und Größe wählen
Für dein Kind ist es das Wichtigste, seinen Bewegungs- und Entdeckerdrang ungehindert auszuleben. Was sie tragen, muss deshalb in erster Linie bequem sein und darf nicht einengen. Deshalb ist die Passform sehr wichtig. Wähle die richtige Größe, damit zu lange Ärmel nicht beim Spielen stören oder dein Kind durch zu lange Hosenbeine ins Stolpern gerät.
Da insbesondere Babys und auch Kinder rasend schnell wachsen, gibt es immer öfter bequeme Kleidung, die mit deinem Kind mitwächst und so in einer Konfektionsgröße mehrere Kleidungsgrößen vereint werden. Bei einigen Stramplern etwa lassen sich Träger verstellen, durch weiche Umschlagbündchen an Bauch und Beinen können Pumphosen länger getragen werden.
Auf kindgerechte Farben achten
Selbst wenn die Kleiderfarbe oft von Babybrei und Farbkleksen verdeckt wird, kann Kinderkleidung ruhig etwas bunt und verspielt sein. Besonders in den ersten Monaten braucht dein Kind visuelle Reize, um sein Sichtfeld langsam zu erweitern und ausgehend von den Hell-Dunkel-Kontrasten immer mehr Farben und Formen zu entdecken.
Für Winter- und Regenbekleidung gilt es, möglichst helle, auffällige Farben zu wählen. Leuchtende Farben sind bei schlechten Sichtverhältnissen und für den Straßenverkehr wichtig, damit dein Kind draußen rechtzeitig von Autofahrern wahrgenommen wird. Zusätzliche reflektierende Streifen oder Anhänger, die nach oben leuchten, sorgen ebenso für Aufmerksamkeit. Reflektor-Streifen können im Nachhinein an dunkler Kleidung angebracht werden und erhöhen die Kindersicherheit erheblich.
Gefahrenquellen an den Kleidungsstücken meiden
Dein Kind soll sich in seiner Kleidung wohl fühlen und frei bewegen können. Deshalb muss sich die Kinderkleidung nicht nur angenehm anfühlen, sondern auch sicher verarbeitet sein.
Kordeln, Bänder oder Schnüre am Halsbereich oder Saum können leicht eingeklemmt werden, oder dein Kind könnte daran hängen bleiben. Klettverschlüsse und Druckknöpfe sind eine sichere Alternative, diese müssen aber so verarbeitet und vernäht sein, dass sich dein Kind nicht daran verletzt.
Wenn es um die Passform von Kapuzen etwa bei Bademänteln, Jacken und Pullovern geht, sollten sie nicht zu weit herunterrutschen und das Gesicht bedecken.
Fazit
Auch wenn dein Kind schnell aus seiner Kleidung rauswächst, solltest du beim Kauf aufmerksam sein. Denn Kinder sind empfindlicher, was Schadstoffe und Hautirritationen angeht und nützen ihre Kleidung intensiver, als Erwachsene es tun.
Hier habe ich für dich noch einmal die wichtigsten Kriterien zum Kauf von sicherer Kinderkleidung zusammengefasst:
- Hautfreundliche Materialien ohne Schadstoffe (Zertifizierungen für nachhaltige Kleidung)
- Langlebige und wetterbeständige Materialien
- Formbeständigkeit und hohe Qualität der Verarbeitung
- Leichte Pflege
- Bequeme Passform und richtige Größe (eventuell mitwachsend)
- nützliche Features (Reflektoren)
- Sicherheit z.B. bei angebrachten Bändern
Die Autorin
Astrid, Redaktion und Mama
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