Kinder lieben es, sich im Freien zu bewegen und auszutoben zu können. Die Bewegung im Freien unterstützt zudem insgesamt die gesunde kindliche Entwicklung und ist wichtig für die Eigenbildung von Vitamin D. Bei Babys und Kleinkindern ist die Haut aber besonders empfindlich, da sich der UV-Eigenschutz der Haut erst noch entwickeln muss. Ein zusätzlicher Schutz vor UV-Strahlung in Form von Kleidung, geeigneten Sonnencremes und der Wahl der richtigen Tageszeit ist daher notwendig.
Mit den folgenden Maßnahmen kannst du die Haut deines Kindes vor schädlichen Einflüssen der Sonne schützen und heiße Sommertage genießen!
Der UV-Schutz von Textilien
Die Kleidung, die dein Kleines trägt, bietet selbst schon einen gewissen Schutz vor Sonnenstrahlung, allerdings nur für eine begrenzte Zeit. Der Schutz von heller und leichter Kleidung, ist im Vergleich zu dichtgewebten und dunklen Textilien, die die Strahlung absorbieren, relativ gering. Wie gut Textilien die Haut vor UV-Strahlung schützen, zeigt der sogenannte Ultraviolet Protection Factor (UPF) an. Dieser Wert gibt den UV-Schutzfaktor von Textilien an, also um wieviel länger der mit Textilien abgedeckte Hautbereich der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne Hautschäden davonzutragen. Er ist vergleichbar mit dem Sonnen- bzw. Lichtschutzfaktor von Sonnencremes (LSF).
Während Kleidung aus reiner Baumwolle sowie Leinen im gedehnten oder nassen Zustand kaum noch UV-Schutz bietet, zeichnen sich Seide und Merinowolle durch einen hohen natürlichen Schutzfaktor aus (25-50+). Es kommt also darauf an, wie fein ein Kleidungsstück gewebt wird. Spezielle UV-Schutzbekleidung weist vergleichsweise einen hohen UV-Schutzfaktor von 20 bis 80 auf.
Du solltest dein Kind also nicht zu warm, sondern richtig anziehen! Textilien in dunklen Farben schützen besser als helle, dichtes Gewebe besser als dünnes. Polyester- und Chemiefasern halten aufgrund der engen Webart mehr UV-Strahlung ab. Wähle lieber lange und locker sitzende Kleidung als enge, die gedehnt wird.
Bist du dir unsicher über den Lichtschutzfaktor von Textilien, kannst du auf zertifizierte Kleidung zurückgreifen. Das UV STANDARD 801 Label ist dabei das verlässlichste Siegel, da mit höchster Strahlungsintensität bei simuliertem täglichem Gebrauch getestet wird.
Wenn du mit deinem Baby nach draußen gehst, musst du unbedingt den Kopf schützen. Sie haben oft noch wenig dichtes Haar, das die Kopfhaut schützen könnte. Ein Sonnenhut mit breiter Krempe, eine Kappe oder ein Tuch schützen das Gesicht und die empfindlichen die Ohren. Achte darauf, dass auch der Nacken gut bedeckt ist, zum Beispiel durch ein verlängertes Nackenteil.
Denke auch an Körperstellen wie die Fußrücken. Hier bieten beispielsweise Söckchen in den Sandalen oder noch besser geschlossene Schuhe am besten Schutz.
Sonnencreme für Kinderhaut
Bei Babys und Kleinkindern ist die Haut noch dünn und empfindlich. Der UV-Eigenschutz der Haut muss sich erst noch entwickeln, gleichzeitig können Wirkstoffe sowie Schadstoffe viel leichter durch die Haut dringen. Im ersten Lebensjahr sollte daher direkte Sonnenstrahlung gemieden werden, so wenig Sonnenschutzcreme verwenden wie möglich und auf andere Schutzmaßnahmen zurückgreifen. Auch bei Kleinkindern sollte Sonnencreme immer ergänzend zum textilen Sonnenschutz für alle nicht geschützten Körperteile wie Hände, Gesicht, Fußrücken verwendet werden. Häufiges Eincremen und ein hoher Lichtschutzfaktor sollen aber nicht dazu verleiten, Kinder unbesorgt in der prallen Sonne oder länger in der Sonne spielen zu lassen.
Welche Sonnencremes eignen sich für Babys oder Kleinkinder?
Sonnencremes können auf zwei verschiedene Arten wirken. Es gibt Sonnencremes mit organisch-chemischen UV-Filtern, die in die Haut einziehen und die UV-Strahlung absorbieren und in Wärme umwandeln. Einige chemisch wirkende UV-Filter stehen in Verdacht, in den Blutkreislauf zu gelangen, weshalb sie für Kinderhaut nicht zu empfehlen sind.
Sonnencremes mit mineralischem physikalischem Filter enthalten etwa Titan- oder Zinkoxid, dessen Pigmente die UV-Strahlung reflektieren. Beide sind in der Regel zu erheblichen Teilen nanoförmig. Sie haben aber den Vorteil, dass sie nicht in die Haut einziehen und dadurch ein geringeres Allergiepotenzial haben. In vielen Sonnencremes der Schutz von chemischen und mineralischen Filtern kombiniert.
Cremes mit den für Kinder empfohlenen mineralischen Filtern lassen sich für gewöhnlich schwerer auftragen. Sie verschmieren nicht so gut wie Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern und es entsteht der „Weißeleffekt“. So erkennt man aber auch, ob beim Eincremen eine Stelle vergessen wurde!
Welchen Lichtschutzfaktor benötigt Kinderhaut?
Wie intensiv ein Produkt vor der Sonne schützt, zeigt der Lichtschutzfaktor (LSF) an. Die Wahl des Lichtschutzfaktors hängt vom Hauttyp, den Aktivitäten und dem Aufenthaltsort ab. Im Sommer ist ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30 erforderlich. In sonnenreichen Regionen, bei Wanderungen, Aufenthalten in großen Höhen oder Wassersport empfiehlt sich LSF 50 oder LSF 50+.
Wie creme ich Kinder richtig ein?
Um den Lichtschutzfaktor zu erreichen, der auf dem Sonnenschutzmittel ausgewiesenen ist, muss reichlich eingecremt werden – pro Quadratzentimeter etwa 2 Milligramm Sonnencreme. Wird zu wenig aufgetragen oder das Sonnenschutzmittel durch Abwaschen, wird der Lichtschutzfaktor reduziert. Alle zwei Stunden solltest du nachcremen, da der Schweiß und die Kleidung ebenso den Schutz abtragen können. Vergiss nicht, Ohren, Nacken, Hände und Fußrücken einzucremen!
Sonnenbrille schützt Kinderaugen
Kinderaugen sind empfindlich gegenüber direkter Sonneneinstrahlung, deshalb brauchen sie Schutz. Eine Kinder-Sonnenbrille mit UV-Schutz trägt Prüfsiegel wie CE-Zeichen und UV 400 auf der Innenseite des Brillenbügels.
Die richtige Tageszeit
Am besten ist es, die sommerlichen Morgenstunden draußen zu nutzen, bevor es durch die Mittagssonne richtig heiß wird. Vermeide auf jeden Fall die Mittagshitze zwischen 11 und 15 Uhr und ziehe stattdessen schattige Orte vor.
Diesiges Wetter ober Bewölkung mit Wind sind gefährlich, da die Sonnenstrahlung dadurch nicht weniger gefährlich ist. Erst sehr starke Wolkenbildung reduziert die Sonneneinstrahlung tatsächlich.
Fazit
Es gibt gute Möglichkeiten, dein Kind vor direkter Sonnenstrahlung zu schützen. Sonnencremes sind aber weniger effektiv wie andere UV-Schutzmaßnahmen, da sie die UV-Strahlung nicht komplett blockieren können und die Entstehung eines Sonnenbrandes nur verzögern. Den besten Schutz stellt daher Schatten oder UV-Kleidung dar, Sonnencreme sollte die letzte Option in Sachen UV-Schutz sein.
Die Autorin
Astrid, PR-Management und Mama in Karenz
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