schwangere Frau tanzt im Feld

5 Tipps für deine nachhaltige Schwangerschaft

Eine nachhaltige Schwangerschaft - Geht das überhaupt? Ein Zero-Waste-Lebensstil ist schon schwer genug, wenn es nur um dich selbst geht, aber wenn du noch Faktoren wie Schwangerschaft oder Kinder mit einbeziehen möchtest, kann es noch etwas herausfordernder werden.

Da die Schwangerschaft eine der aufregendsten und glücklichsten Zeiten deines Lebens ist, möchtest du sie dir vielleicht nicht durch Gewissensbisse wegen einer hohen Umweltbelastung trüben. Denn ob du es glaubst oder nicht, es gibt eine Menge Müll, der mit der Schwangerschaft einhergeht. Du sollst dich in aller Ruhe auf dein Baby freuen, deshalb habe ich dir hier ein paar Denkanstöße aufgelistet, die deine Kugelzeit so müll-frei wie möglich halten können.

1. Schwangerschaftstest mit weniger Plastik

Ich beginne mit dem Schwangerschaftstest, denn mit ihm beginnt für gewöhnlich diese aufregende Reise. Fast alle Schwangerschaftstests sind Wegwerf-Produkte aus Plastik und gerade Frauen, die unbedingt schwanger werden wollen, können schon eine Menge davon verbrauchen, weil sie es nicht erwarten können, die zwei lang ersehnten Striche zu sehen. Wer diesen Berg an Plastikmüll umgehen möchte, aber trotzdem nicht auf das Test-Ritual verzichten will, kann beispielsweise zu Teststreifen ohne Gehäuse aus Hartplastik greifen.

Ganz neu ist der kompostierbare Schwangerschaftstest, der zu 0% aus Plastik besteht. Du kannst diesen einfach nach der Benutzung mit wegspülen oder auf den Komposthaufen werfen.

2. Supplemente für Schwangere

Sobald ein kleiner Mensch in uns heranwächst, wollen wir nur das Beste für ihn. Eine optimale Versorgung des weiblichen Körpers in der Schwangerschaft dient auch dem Kleinen und so wird oft zu Nahrungsergänzungsmittel gegriffen, weil wir es irgendwo gelesen oder auch von einer Freundin empfohlen bekommen haben. Ganz nach dem Motto: „Viel hilft viel!“ Ein gesunder Körper benötigt im Normalfall jedoch gar keine oder wenige zusätzliche Nährstoffe. Eine Überversorgung kann sogar negative Auswirkungen haben. Nicht nur wegen der Verpackung auf die Umwelt, sondern auch auf deinen bzw. eure Körper. Wenn du jedoch im Zweifel über deine Nährstoffversorgung bist, solltest du deinen Hausarzt oder Frauenarzt befragen.

Während man die meisten Nährstoffe über eine gesunde und ausgewogene Ernährung decken kann, sollte in den ersten Monaten Folsäure supplementiert werden. Viele Schwangere leiden außerdem an einem Eisenmangel. Statt Tabletten zu nehmen, die sich meistens schlecht auf die Verdauung auswirken, empfiehlt es sich, zu eisenhaltigen Säften in Glasflaschen zu greifen.

3. Snacks in der Zero-Waste Schwangerschaft

Zero Waste Schwangerschaft

Was hat diese Kategorie in einem Artikel über Zero-Waste Schwangerschaft verloren? Ganz klar! Schwangere Frauen sind bekannt dafür, viele Essensgelüste zu haben und damit sie diesen nach Lust und Laune nachgehen können und dabei trotzdem ein gutes Umweltgewissen haben wollen, ist ein bisschen Planung gefragt.

Üblicherweise wiederholen sich Gelüste. Wenn du also jeden Mittag Appetit auf Obst bekommst, ist es lohnenswert, zu Hause ein paar frische Früchte für den kleinen Appetit für zwischendurch vorzubereiten, anstatt unterwegs Obstsalat in Einwegbecher zu kaufen. Im „Notfall“, solltest du nichts vorbereitet haben, oder falls dir spontan nach etwas vollkommen Anderem ist, meide am besten Produkte mit unnötig viel Verpackung.

Außerdem solltest du generell immer – aber besonders in der Schwangerschaft – auf deinen Flüssigkeitshaushalt achten. Anstelle der PET-Flasche aus dem Supermarkt oder einem Tee aus einem Wegwerfbecher zu trinken, empfiehlt sich eine nachfüllbare Flasche Wasser, dein eigener To-Go-Becher oder eine Thermoskanne dabei zu haben.

4. Umstandsmode

Es ist eine tolle Entwicklung, dass es heutzutage auch Kleidungsstücke gibt, in denen man sich mit Babybauch wohlfühlt und die trotzdem nicht nach Schlabberlook aussehen. Trotzdem ist gerade die Modebranche ein großer Umweltsünder und deshalb gilt es auch hier, ressourcenschonend und achtsam seine Garderobe auszuwählen.

Für das erste Trimester ist es meistens noch gar nicht notwendig, überhaupt besondere Kleidung zu tragen, aber sobald dein Bauchumfang wächst, kannst du entweder zu gemütlicheren, weiteren Teilen greifen, die sich eh schon in deinem Kleiderschrank befinden oder du kaufst Second-Hand Kleidung. Vielleicht hast du ja auch eine Freundin, die ihre Schwangerschaft bereits hinter sich gebracht hat und nun ihre Umstandskleidung loswerden möchte. Solltest du neue Kleidung kaufen achte auf die Nachhaltigkeitssiegel um nicht unwissentlich Kinderarbeit und Umweltzerstörung zu fördern.

5. Nachhaltige Kliniktasche in der Schwangerschaft

Zu guter Letzt wenden wir uns nochmal dem allerletzen Kapitel der Schwangerschaft zu: Der Kliniktasche. Der große Tag rückt immer näher und damit du nicht in allerletzter Sekunde und wohlmöglich unter Wehenschmerz noch über Kram nachdenken musst, wird empfohlen, die Kliniktasche schon ab der 36. Schwangerschaftswoche immer griffbereit zu haben. Es gibt im Web diverse gute Übersichten, was alles hineingehört oder vielleicht hat deine Hebamme es dir bereits gesagt. Daher widme ich mich jetzt nur den Aspekten, die man müllfrei gestalten kann.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, eine eigene Trinkflasche oder einen Becher mitzunehmen, denn in manchen Kliniken bekommt man nur Plastebecher zum Wegwerfen. Außerdem habe ich einen kleinen Tiegel mit Kokosöl mitgenommen, gegen raue Lippen ein wahres Wunder. Vergiss nicht, ein paar Snacks für dich und deinen Partner einzupacken. Ihr werdet diese Stärkung gebrauchen können und verzichtet so auf das mehrfach verpackte Angebot in der Krankenhaus-Kantine.

Je nachdem, wie lange dein Aufenthalt im Krankenhaus dauern wird, solltest du auch an Körperpflegeprodukte denken. Mit einem Stück festem Shampoo mit möglichst wenig Parfüm kannst du hier nichts falsch machen. Auch eine Bambuszahnbürste und Zahnputztabletten gehört in die Kliniktasche. Wochenbetteinlagen verursachen leider ebenfalls jede Menge Müll. Wenn du dem entgegenwirken willst, empfehle ich dir, für die paar Tage nach der Entbindung aus alten Frottee-Handtüchern selbst welche zu nähen oder nähen zu lassen. Anleitungen hierfür findest du zu Hauf im Netz.

Zusammenfassung

Das Wesen einer nachhaltigen Schwangerschaft liegt in der Vermeidung von Verpackung. Leider sind viele Produkte, die man in der Schwangerschaft benötigt, oder auf die man eben gerade Lust hat stark verpackt. Doch es gibt immer Alternativen! Bei Schwangerschaftskleidung kannst du auf gebrauchte Kleidung deiner Freundinnen zurückgreifen oder auch zu nachhaltiger neuer Kleidung greifen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Tipps ein paar Impulse für deine Zero-Waste Schwangerschaft geben und wünsche dir eine möglichst müllfreie, aber vor allem gesunde und glückliche Kugelzeit!

Die Autorin

Marie, zweifache Mama und Umwelt- und Nachhaltigkeitsfetischistin

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