Babys wollen getragen werden

Babys wollen getragen werden

Babys fühlen sich am wohlsten, wenn sie getragen werden. Schon während der Schwangerschaft wird dein Baby von dir und deinen Bewegungen geschaukelt, spürt jeden Schritt und hört deinen Herzschlag. Genau dieses Tragegefühl will dein Baby auch erfahren, wenn es auf der Welt ist.

Hier erfährst du, welche Vorteile das Tragen für dich und dein Baby hat und wie du es am besten unterstützen kannst.

Die Bedeutung des Tragens

Häufig sind kleine Kinder in den ersten Wochen zu Hause, besonders in den Abendstunden, unruhig. Die neuen Eindrücke, Gerüche und Geräusche müssen kennengelernt werden. Tragen hilft in solchen Situationen. Durch die Körpernähe, die dadurch gewonnen wird, lassen sich viele unruhige Kinder beruhigen.

Tragen erinnert an den Mutterleib

Früher war allgemeiner Konsens, dass ein Baby im Liegen am besten ruhen kann – also im Kinderwagen oder im Kinderbettchen. Dort kann es sich ausstrecken, kann den Rücken durchstrecken und ist in einer ruhigen Umgebung. Allerdings ist dein Baby wenn es noch ganz klein ist, nicht gewöhnt, sich auszustrecken. Es lag neun Monate zusammengerollt im Mutterleib und liegt deshalb in den ersten Wochen am liebsten noch mit angewinkelten Beinchen und Ärmchen. Absolute Stille ist ebenso fremd, denn es hat während der Schwangerschaft deinen Herzschlag, das Rauschen des Blutstroms, und deine Verdauungsorgane gehört.

Tragen schafft Vertrauen

Babys wollen getragen werden. Hier fühlen sie sich geborgen und sicher und erfahren Nähe – ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. In deiner Nähe kann es deine Streicheleinheiten und liebevollen Worte besser wahrnehmen und fühlt sich so gesehen und geachtet. Getragene Babys nehmen zudem sich selbst und ihre Grenzen wahr. Die Begrenzung, die es im Mutterleib erfahren hat, bedeutete Geborgenheit. Fehlen Grenzen, fühlt es sich verunsichert und ohne Halt.

Tragen fördert die Entwicklung

Das Tragen wirkt sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus, denn durch die Wärme und der durch das Gehen entstandene leichte Druck auf den Bauch entsprechen einer Bauchmassage. Durch die Bewegungen beim Tragen werden Gleichgewichts- und Tastsinn positiv stimuliert und gefördert. Diese Sinnesförderung hat positive Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung, außerdem lernt dein Baby mitten im Geschehen viel vom Verhalten, der Mimik, Gestik und den Tonfall von Erwachsenen. Unruhige Babys hilft tragen dabei, die Umgebung besser zu verstehen, was sie häufig ruhiger werden lässt.

Tragen unterstützt die Hüftreifung

In der Tragehilfe kann bei richtiger Anwendung die Stellung der Baby-Hüfte optimiert werden bzw. optimal nachreifen. Wenn du dein Neugeborenes auf den Arm nimmst, winkelt es automatisch seine Beinchen an und spreizt sie auseinander – genau diese Klammerposition fördert das endgültige Ausreifen der kindlichen Hüfte. Bei dieser Anhock-Spreiz-Haltung ist der Oberschenkelkopf genau richtig zur Hüftgelenkspfanne orientiert.

Tragen hilft im Alltag

Tragen hat den Vorteil, dass du mobiler und flexibler bist als mit einem Kinderwagen. Wenn du reist und öffentliche Verkehrsmittel nutzt, in Bus oder Bahn einsteigst oder Treppen steigen musst, Wandern gehst oder an den Strand willst, ist das mit Tragehilfe viel praktischer als mit einem Kinderwagen. Zuhause hast du mit einer Tragehilfe beide Hände frei und kannst nebenbei das ein oder andere erledigen. Nutzt du sie nicht, kannst du sie schnell verstauen.

Es ist ebenso eine gute Möglichkeit, für andere Bezugspersonen mit deinem Baby in Kontakt zu kommen. Es entlastet dich und hilft, eine engere Bindung aufzubauen.

Wie sollst du dein Baby tragen?

Babys können mit dem Bauch zur tragenden Person und mit dem Rücken nach außen getragen werden oder sobald es älter ist, seitlich auf der Hüfte. Ist dein Baby neugierig, kann es sehr gut von deinem Rücken aus die Welt entdecken. Das Tragen vor der Brust mit dem Gesicht nach vorne ist anatomisch ungünstig. Der noch runde Babyrücken wird durchgedrückt und die Beinchen hängen nach unten weg.

Das Gesicht deines Babys muss frei bleiben und darf nicht komplett zugedeckt sein. Achte auf ausreichende Luftzirkulation und dass das Kinn nicht auf die Brust sinkt, da dies das Atmen erschwert.

Teste an Händen, Füßen und vor allem im Nackenbereich, ob dein Baby friert oder schwitzt. Manchmal unterschätzt man die eigene Heizwirkung. Du kannst bei kälteren Temperaturen mit entsprechender Kleidung die Wärme regulieren. In diesem Beitrag findest du Tipps zu Winterkleidung bei Babys.

Darauf musst du bei Tragehilfen achten

Damit du dem Tragebedürfnis deines Babys gerecht wirst, ist es wichtig, dass du deine eigenen Bedürfnisse nach einem gesunden und beschwerdefreien Rücken nicht außer Acht lässt. Denn auch wenn dein Baby zunächst noch relativ leicht sein mag, kann sich das recht schnell ändern.

Mutter steht draußen und trägt ihr Baby zu sich gewandt mit einer Tragehilfe.

Es gibt heute eine Vielzahl an Tragemöglichkeiten, deshalb solltest du bei allen Tragehilfen auf folgende Punkte achten:

  • Das Gewicht deines Kindes muss sich gleichmäßig verteilen, damit der Tragekomfort gegeben ist.
  • Eine gute Tragehilfe hat ein verstellbares Rückenteil bzw. einen verstellbaren Steg, gibt dem Köpfchen ausreichend Halt und der Körper ist nicht gestreckt.
  • Der Stoff soll den Rücken deines Kindes fest stützen und gleichzeitig die runde Haltung des Rückens erhalten, ohne es zu beengen oder zu locker zu sitzen.
  • Die Möglichkeit einer Anhock-Spreiz-Stellung muss gewährleistet sein. Damit ist gemeint, dass das Material zwischen den Beinen von Kniekehle zu Kniekehle reichen soll, die Knie des entspannten Kindes sollten in der Höhe des Bauchnabels deines Kindes sein.

Fazit

Jedes Baby ist anders. Es gibt Kinder, die beim Tragen unleidig werden, sobald sie älter sind, andere mögen die Kombination aus Kinderwagen und Tragehilfen. Ich persönlich nehme immer eine Tragehilfe mit, auch wenn ich mit dem Kinderwagen unterwegs bin. Sie brauchen wenig Platz und so kann ich bei Bedarf mein Baby zu mir nehmen. Das Wichtigste ist, dass ihr euch mit dem Tragen rundum wohl fühlt. Will dein Baby einfach nicht in eine Tragehilfe oder du bist verunsichert, welche für dich am besten passt, lässt du dich am besten beraten.

Autorin

Astrid, Redaktion und Mama

Deine Meinung ist uns wichtig!

Welche Erfahrungen hast du beim Tragen deines Babys gemacht? Erzähle uns von deinen Erfahrungen!

Einen Kommentar hinterlassen

Bitte beachten Sie, dass Kommentare genehmigt werden müssen, bevor sie veröffentlicht werden.

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von Google.